Teambuilding

Klassisch vs. Agil: Teambuilding-Maßnahmen und Konfliktlösungsmethoden

Das Team ist der Kern jedes Projekts – egal ob klassisch oder agil. Je nach Methoden des klassischen und agilen Projektmanagements unterscheiden sich auch die Teambuilding-Maßnahmen und Konfliktlösungsmethoden. Diese Aspekte sind zentral für den Erfolg von Projekten, da sie die Zusammenarbeit und das Miteinander im Team entscheidend beeinflussen. Welche Methode man anwendet, hängt ganz von Projekt, Unternehmen und dem Team selbst ab. 

Klassische Teambuilding-Maßnahmen und Konfliktlösungsmethoden

Im klassischen Projektmanagement werden Teambuilding-Maßnahmen und Konfliktlösungsmethoden häufig strukturiert und formalisiert angegangen. In klassischen Projektteams spielt der Projektmanager eine zentrale Rolle. Er gibt klare Anweisungen und leitet das Team durch die verschiedenen Phasen des Projekts. 

Die Teambildungs-Stadien nach Tuckman sind hier ein bewährtes Modell:

1. Forming: Das Team bildet sich, und die Mitglieder lernen sich kennen.

2. Storming: Erste Konflikte und Meinungsverschiedenheiten treten auf.

3. Norming: Das Team findet zu gemeinsamen Normen und Arbeitsweisen.

4. Performing: Das Team arbeitet effektiv und effizient zusammen.

Je nach Stadium erfordert das Team unterschiedliche Führungsstile. In der Forming-Phase sind klare Anweisungen und Strukturen notwendig, während in der Performing-Phase eher ein begleitender und unterstützender Führungsstil gefragt ist.

Teambuilding-Maßnahmen

Klassische Teambuilding-Maßnahmen zielen darauf ab, das Vertrauen und die Zusammenarbeit im Team zu stärken. Typische Methoden umfassen:

  • Teamworkshops: Regelmäßige Workshops fördern das Verständnis der Teammitglieder füreinander und schaffen ein gemeinsames Verständnis für die Projektziele.
  • Gemeinsame Aktivitäten: Aktivitäten wie Firmenausflüge oder Team-Building-Spiele stärken den Teamgeist und das Zusammengehörigkeitsgefühl.
  • Schulung und Weiterbildung: Durch gezielte Schulungen können Teammitglieder ihre Fähigkeiten ausbauen und lernen, effektiver zusammenzuarbeiten.
Frustrated Businessman During A Business Meeting In Office

Konfliktlösungsmethoden

Auch in klassischen Teams sind Konflikte unvermeidlich. Die Rolle des Projektmanagers besteht hier oft darin, als Mediator zu fungieren und Lösungen aktiv herbeizuführen.

Im klassischen Projektmanagement werden Konflikte häufig hierarchisch und durch formalisierte Prozesse gelöst:

  • Mediation durch Führungskräfte: Führungskräfte oder Projektmanager übernehmen oft die Rolle des Mediators und suchen nach einer für alle Parteien akzeptablen Lösung.
  • Eskalationsprozesse: Konflikte, die auf einer Ebene nicht gelöst werden können, werden an höhere Managementebenen eskaliert.
  • Formale Verfahren: Schriftliche Dokumentation und festgelegte Verfahren helfen, Konflikte systematisch zu analysieren und zu lösen.

Vorteile

  • Struktur und Klarheit: Formalisierte Prozesse bieten klare Anweisungen zur Konfliktlösung.
  • Professionelle Mediation: Führungskräfte sind oft speziell geschult, um Konflikte effektiv zu moderieren.

Grenzen

  • Bürokratie: Formale Prozesse können zeitaufwändig und starr sein.
  • Abhängigkeit von Führungskräften: Die Lösung von Konflikten hängt stark von der Kompetenz der Führungskräfte ab.

Agile Teambuilding-Maßnahmen und Konfliktlösungsmethoden

Agile Teams zeichnen sich durch eine hohe Selbstorganisation aus. Dies bedeutet, dass die Teammitglieder eigenverantwortlich arbeiten und Entscheidungen gemeinsam treffen. Der Scrum Master spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Diese Person unterstützt das Team, fördert die Kommunikation und hilft dabei, Hindernisse zu überwinden. Es ist es wichtig, dass diese Person das Team dabei unterstützt, seine volle Leistungsfähigkeit zu entfalten, indem er Techniken wie Retrospektiven, Daily Stand-ups und Team-Building-Aktivitäten nutzt.

Beispiele für kontinuierliche und iterative Teambuilding-Maßnahmen:

  • Daily Stand-ups: Tägliche kurze Meetings fördern die Kommunikation und den Zusammenhalt im Team.
  • Retrospektiven: Regelmäßige Rückblicke ermöglichen es dem Team, kontinuierlich an der Verbesserung der Zusammenarbeit zu arbeiten.
  • Pair Programming und Mob Programming: Diese Praktiken fördern das gemeinsame Arbeiten an Aufgaben und stärken das Teamgefühl.

Konfliktlösungsmethoden

Ein wesentlicher Bestandteil agiler Teams ist die Fähigkeit, Konflikte selbstständig zu lösen. Das Modell der 5 Konfliktstufen bietet hierbei einen Rahmen, um Konflikte zu erkennen und entsprechend zu handeln:

1. Latente Konflikte: Unausgesprochene Spannungen, die noch nicht offen zu Tage treten.

2. Angezeigte Konflikte: Erste Zeichen eines Konflikts werden sichtbar.

3. Fühlbare Konflikte: Der Konflikt wird intensiver und beeinflusst die Arbeit.

4. Manifeste Konflikte: Der Konflikt eskaliert und bedarf einer Lösung.

5. Konfliktlösungen: Maßnahmen zur nachhaltigen Lösung des Konflikts werden ergriffen.

Agile Teams sollten befähigt werden, Konflikte frühzeitig zu erkennen und selbst Lösungen zu erarbeiten. Hierbei helfen regelmäßige Meetings und eine offene Kommunikationskultur.

Vorteile

  • Flexibilität: Agile Methoden ermöglichen eine schnelle Anpassung und Lösung von Konflikten.
  • Empowerment: Teams sind eigenverantwortlich und können Konflikte direkt lösen.

Grenzen

  • Selbstdisziplin erforderlich: Agile Teams benötigen ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Eigenverantwortung.
  • Abhängigkeit vom Scrum Master: Der Erfolg der Konfliktlösung kann stark vom Scrum Master abhängen.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Unabhängig von den verwendeten Methoden ist das Ziel, ein effektives und harmonisches Team zu schaffen. Der Hauptunterschied liegt in der Flexibilität und Selbstorganisation der Teams. Während klassische Methoden strukturierte und formalisierte Ansätze bieten, setzen agile Methoden auf kontinuierliche Anpassung und Eigenverantwortung.

Fazit

Die Wahl zwischen klassischen und agilen Teambuilding-Maßnahmen und Konfliktlösungsmethoden hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art des Projekts, der Teamzusammensetzung und der Unternehmenskultur. Klassische Methoden bieten Struktur und Klarheit, während agile Methoden Flexibilität und Selbstorganisation fördern. Die beste Lösung liegt oft in einer Kombination beider Ansätze, angepasst an die spezifischen Bedürfnisse des Teams und des Projekts.

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